Genau hinschauen, nachfragen, in Dialog treten: Bei den Aktionstagen „FAIR macht Schule! – FAIRändere deine Stadt!“ werden Schüler*innen und Jugendliche vor Ort aktiv und blicken – ganz im Sinne des Globalen Lernens – über den Tellerrand des eigenen Konsumverhaltens in ihre Schule, Kommune und die Welt hinaus. Der Fokus im Projekt „FAIR macht Schule! – FAIRändere deine Stadt!“ liegt auf konkreten persönlichen oder auch politischen Handlungsmöglichkeiten, die die Schüler*innen und Jugendlichen während der Aktionstage erarbeiten. Sie beschäftigen sich mit Sozial- und Umweltstandards in weltweiten Lieferketten, nachhaltigem Konsum, Fairem Handel sowie nachhaltiger kommunaler Beschaffung.
Am ersten der beiden Aktionstage erkunden die Jugendlichen den weiten Weg von Produkten wie Textilien, Kaffee, Handys oder Natursteinen, lernen Perspektiven von Produzent*innen in den Ländern des „Globalen Südens“ kennen und analysieren Zusammenhänge zwischen unserem Konsumverhalten hier in Deutschland und den Lebens- und Arbeitsbedingungen weltweit.
Die Stadtrallye am zweiten Tag ist ein wichtiger Bestandteil der Aktionstage. Der Besuch im Rathaus mit dem Gespräch mit dem/der Bürgermeister*in bzw. Vertreter*in der Kommune ist für die Teilnehmenden der Höhepunkt. Die jungen Menschen befragen Passant*innen, Mitarbeiter*innen im Einzelhandel, Vertreter*innen der Kommune und andere Akteur*innen. Sie diskutieren dabei ihre Anliegen mit den unterschiedlichen Gesprächspartner*innen, lernen diverse Positionen sowie Perspektiven rund um einen nachhaltigen, fairen und bewussten Konsum kennen und entwickeln eigene Ideen, wie sie sich selbst für eine gute und faire Zukunft engagieren können und wollen.
Hochwertige Bildungsarbeit
Nachhaltiger Konsum und nachhaltige öffentliche Beschaffung sind wichtige
gesellschaftspolitische Themen – und damit auch für die Bildungsarbeit relevant.
Der Dachverband Entwicklungspolitik Baden-Württemberg (DEAB) startete im Juni
2014 mit dem Projekt „FAIR macht Schule!“ in Baden-Württemberg, inspiriert
durch ein ähnliches Projekt, das das Entwicklungspolitische Landesnetzwerk
Rheinland-Pfalz – ELAN bereits seit 2008 erfolgreich umgesetzt hat. Die
Methodik und Materialien für die Aktionstage im Projekt „FAIR macht Schule! –
FAIRändere deine Stadt!“ wurden in Zusammenarbeit mit den Multiplikator*innen,
Expert*innen und dem kompetenten Fachbeirat kontinuierlich weiterentwickelt,
um die Qualität der Aktionstage als Angebot des Globalen Lernens zu verbessern
und noch stärker an die Bedürfnisse der Jugendlichen anzupassen. Die
Handreichung für Lehrer*innen unterstützt eine gute Vor- und Nachbereitung der
Aktionstage an der Schule.
Der Jugendwettbewerb macht FAIRänderung sichtbar
Während die Aktionstage in den Schulen und bei Jugendlichen einen ersten Impuls für Faires Handeln setzen, wurden mit dem Jugendwettbewerb „WIR für FAIRänderung!” Schulen und Jugendgruppen angesprochen, die bereits aktiv sind. Bei diesem Jugendwettbewerb ging es darum, das Engagement junger Menschen sichtbar zu machen. An der Konzeption und Umsetzung des Wettbewerbs haben Jugendverbände und andere Gruppen, die in der Jugendarbeit tätig sind, als aktive und engagierte Partner mitgewirkt. Am 12. Juli 2018 wurden die vier Preisträger des Jugendwettbewerbs „WIR für FAIRänderung!“ offiziell im Rahmen des 8. Jugendforums der Stiftung für Entwicklungszusammenarbeit (SEZ) im Europapark in Rust ausgezeichnet.
Ein positives Resumee …
Mit viel Freude blicken wir auf die zweite Projektphase im Projekt „FAIR macht Schule! – FAIRändere deine Stadt!“ zurück. Wir haben die Erfahrungen aus der ersten Projektphase genutzt, um das Konzept gemeinsam mit den Akteur*innen inhaltlich und methodisch weiterzuentwickeln und weitere Kooperationspartner wie z. B. Jugendverbände mit ins Boot zu holen.
Die Evaluation am Ende der zweiten Projektphase zeigt: Das Engagement aller Beteiligten hat sich durchaus gelohnt: Die Nachfrage nach den Aktionstagen ist groß, die Rückmeldungen sind sehr gut und die Aktionstage zeigen Wirkung: Lehrer*innen, Schüler*innen und Kommunen haben Interesse, sich weiter mit den Themen nachhaltiger Konsum/Fairer Handel bzw. nachhaltige öffentliche Beschaffung zu beschäftigen. Besonders positiv sind hier Synergien mit anderen Projekten und Kampagnen, wie z. B. der Fairtrade-Schools-Kampagne in Baden-Württemberg.
Danke!
Wir danken allen ganz herzlich, die dieses Projekt ermöglicht haben! Wir hoffen, alle Beteiligten mit dieser Dokumentation in ihrem Engagement zu bestärken und auch andere anzuregen, im persönlichen Umfeld, in Schulen, in Jugendgruppen und in Kommunen für eine zukunftsfähige Welt aktiv zu werden.