Kampagne »Mensch. Macht. Handel. Fair.« gestartet

Unsere Alltagsprodukte haben meistens einen langen und verzweigten Herstellungsweg hinter sich. Immer wieder werden schwere Verletzungen von Menschen- und Arbeitsrechten entlang dieser globalen Lieferketten bekannt. Auch deutsche Unternehmen sind daran direkt oder indirekt beteiligt oder profitieren davon. Bislang gibt es keine verbindlichen menschenrechtlichen Verpflichtungen für Unternehmen und es ist kaum möglich, sie bei Menschenrechtsverstößen oder Umweltschäden in ihrer Lieferkette zur Rechenschaft zu ziehen. Die deutsche Gesetzgebung muss bestehende Grauzonen beseitigen, um Mensch und Umwelt besser zu schützen. Diese Forderung unterstützen das Forum Fairer Handel und der Weltladen-Dachverband in der Kampagne „Mensch. Macht. Handel. Fair.“.

2016 könnte die Bundesregierung – mit der Umsetzung der UN-Leitprinzipien für Wirtschaft und Menschenrechte in Deutschland – einen verbindlichen Rahmen für menschenrechtliche, soziale und ökologische Standards in der Lieferkette festlegen. Dafür braucht es eine gesetzliche menschenrechtliche Sorgfaltspflicht für Unternehmen, wie sie in den UN-Leitprinzipien für Wirtschaft und Menschenrechte verankert ist.

Viele Weltläden werden die Kampagne aus Anlass des Weltladentages am 9. Mai thematisieren. Der DEAB empfiehlt seinen Mitgliedern, die Kampagne zu unterstützen – etwa durch Beteiligung an der Unterschriftenaktion. Diese läuft bis Mitte Oktober. Dann werden die Unterschriften an die Bundesregierung übergeben – rechtzeitig zum ersten Entwurf für einen nationalen Aktionsplan zur Umsetzung der UN-Leitprinzipien, der Anfang 2016 vorliegen soll.