Aktionstage „FAIR macht Schule!“ laufen erfolgreich an

„Warum verbietet Frau Merkel nicht einfach KiK?“, „Ist Kinderschokolade auch unfair?“– diese und viele andere Fragen diskutierten Schülerinnen und Schüler bei den Aktionstagen von „FAIR macht Schule!“, die der DEAB in Baden-Württemberg anbietet. In der Pilotphase beteiligten sich von April bis Juli 2015 vier Schulen ganz unterschiedlicher Schularten: Dabei waren die achte Klasse der Gutenbergschule Reutlingen, zwei elfte Klassen des Technischen Berufskollegs an der Schule für Farbe und Gestaltung Stuttgart, eine achte Klasse der IGH-Werkrealschule Heidelberg und eine siebte Klasse des Hohenstaufen-Gynmasiums Göppingen. Qualifizierte MultiplikatorInnen begleiteten die Umsetzung der Aktionstage und passten sie in Absprache mit den engagierten LehrerInnen vor Ort an die Bedürfnisse der jeweiligen SchülerInnen an.

Am ersten Tag befassten sich die Schülerinnen und Schüler intensiv mit nachhaltigem Konsum, Fairem Handel und Sozial- und Umweltstandards bei Unternehmen und in der öffentlichen Beschaffung. Bei einem „Lernparcours“ vertieften sie dabei einzelne Themen wie Textilien, Kaffee/Kakao und Natursteine, bildeten sich eine eigene Meinung und lernten Handlungsalternativen kennen.

Besonderen Spaß machte den SchülerInnen die Stadtrallye am zweiten Tag: Hier strömten sie in ihrer Stadt und/oder Schule aus und befragten MitarbeiterInnen der Schulmensa, den Einzelhandel, PassantInnen in der Fußgängerzone und VertreterInnen der Kommune. Überrascht hat die SchülerInnen, wie wenig viele VerkäuferInnen der großen Modeketten darüber wussten, wo und unter welchen Bedingungen die verkaufte Ware produziert wird. Ganz andere Erfahrungen machten die SchülerInnen in den Weltläden vor Ort: Dort gaben die MitarbeiterInnen Auskunft über den Fairen Handel und erklärten, was die Weltläden so besonders macht.

Bei den Gesprächen im Rathaus stand jeweils der Bürgermeister bzw. ein/e VertreterIn der Kommune den SchülerInnen Rede und Antwort – sie erfuhren, welche Produkte die Kommune einkauft und ob und inwiefern dabei auf die Einhaltung von Sozial- und Umweltstandards geachtet wird. Die Gespräche waren für alle Beteiligten ein Highlight – in Stuttgart ging Bürgermeister Werner Wölfle mit Interesse auf die Fragen und Anliegen der SchülerInnen ein, in Göppingen nahm sich Oberbürgermeister Guido Till mehr Zeit als geplant, da den Jugendlichen während des Gesprächs noch viele spontane Fragen einfielen.

Während der zwei Aktionstage entwickelten die SchülerInnen Ideen, was sie in Zukunft gerne für eine nachhaltige Entwicklung tun können und wollen – nicht nur als kritische KonsumentInnen, sondern auch als AkteurInnen ihrer Schule und Kommune. Die beteiligten LehrerInnen erfuhren Globales Lernen als Bereicherung für den Schulunterricht und sind motiviert, weiterhin Themen wie den Fairen Handel an ihrer Schule zu bearbeiten.

Im neuen Schuljahr 2015/16 wird „FAIR macht Schule!“ fortgeführt – es sind Aktionstage an zehn weiteren Schulen in Baden-Württemberg geplant. Interessierte LehrerInnen können sich für Anfragen und Terminabsprachen an den DEAB wenden.

Kooperationspartner von „FAIR macht Schule!“ sind das Entwicklungspädagogische Informationszentrum EPiZ in Reutlingen / FachpromotorInnenstelle Globales Lernen, das Ministerium für Kultus, Jugend und Sport des Landes Baden-Württemberg und die Werkstatt Ökonomie. Das Projekt wird gefördert von ENGAGEMENT GLOBAL im Auftrag des BMZ, aus Mitteln des Kirchlichen Entwicklungsdienstes durch Brot für die Welt-Evangelischer Entwicklungsdienst und von aktion hoffnung der Diözese Rottenburg-Stuttgart.