110 Eine Welt-Promotor/innen und Eine Welt-Aktive diskutieren mit Politik über Engagement und Verantwortung

Zivilgesellschaft schiebt Nachhaltigkeit in Deutschland an – davon konnte sich am 22. April 2015 der Staatssekretär im Bundesministerium für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (BMZ), Dr. Friedrich Kitschelt in Berlin überzeugen. Kitschelt war Gast beim „3. Bundestreffen der Promotorinnen und Promotoren“, zu dem Engagierte für die Eine Welt aus dem ganzen Bundesgebiet angereist waren.  Sie sind Teil des zivilgesellschaftlichen Eine Welt-PromotorInnen-Programms, das von Bund und Ländern gefördert wird. Kitschelt, der sich selbst als „Promotor der Promotoren" bezeichnete, sagte zu den Promotor/innen: „Veranstaltungen wie diese machen mir Mut, dass wir viele Menschen in Deutschland für nachhaltige und faire Entwicklung erreichen.“ Die Promotorinnen und Promotoren, die im ganzen Bundesgebiet mit Bürgern und Bürgerinnen Nachhaltigkeitsprojekte vor Ort initiieren, spornte Kitschelt an: „Treiben Sie uns alle weiter an, damit wir noch besser darin werden, für nachhaltige Entwicklung weltweit zu werben.“ Kitschelt unterstrich, dass das BMZ das Eine Welt-Promotor/innen-Programm weiterhin finanziell fördert.

Die Bedeutung des Programms aus zivilgesellschaftlicher Sicht hob Diskussionspartner Udo Schlüter vom agl-Vorstand und dem Eine Welt Netz NRW hervor und betonte die notwendige Unabhängigkeit der Promotor/innen: „Promotor/innen brauchen auch weiterhin Freiheiten und Flexibilität, um neue Ideen zu entwickeln und unkonventionelle Wege zu gehen – nur so können sie erfolgreich für ökosoziale Nachhaltigkeit in ihrem Umfeld und bei ihren Zielgruppen werben.“ Daher sei es wichtig, bürokratische Hürden abzubauen und zusätzliche Mittel für konkrete Projekte der Promotor/innen bereit zu stellen, damit diese nicht „mit angezogener Handbremse“ fahren – hier müssten die Programmträger noch Überzeugungsarbeit bei den Geldgebern in Bund und Ländern leisten, so Schlüter.

Auch Peter Stein (CDU), Rostocker Mitglied des Bundestages, gab den Promotor/innen Unterstützung. Sie trügen dazu bei, dass aus der Globalisierung etwas Positives gemacht werde. Für Politiker seien solche Programme eine wichtige Hilfe, um den Bürgerinnen und Bürgern ihre eigene Verantwortung und Möglichkeiten in globalen Zusammenhängen bewusst zu machen. „Dafür braucht es Geld und Ideen“, so Stein.

Seit 2013 wird das Eine Welt-Promotor/innen-Programm von Engagement Global im Auftrag des BMZ und inzwischen 13 Bundesländern gefördert. Mehr als 80 Fach- und RegionalpromotorInnen bringen Eine Welt-Themen im direkten Kontakt mit Bürgerinnen und Bürgern in die Fläche und die Regionen – mit Kampagnen und Ausstellungen, Beratung und Vernetzung, Bildungsangeboten ... Das innovative Programm wird von einem zivilgesellschaftlichen Konsortium aus agl, Stiftung Nord-Süd-Brücken und dem Verband Entwicklungspolitik Deutscher Nichtregierungs-organisationen (VENRO) getragen. In Baden-Württemberg wir das Promotor/innen-Programm vom DEAB koordiniert.