Darf es eine Tasse fair gehandelter Kaffee sein? Im Foyer des Landtags in Stuttgart lud der Dachverband Entwicklungspolitik Baden-Württemberg, DEAB, zu einer Fairen Kaffeepause unter dem Motto „Fairer Handel wirkt! Für eine gute Nachbarschaft hier und weltweit“ ein. Abgeordnete aller Parteien nahmen das Angebot gerne an. Bei fair gehandeltem Kaffee aus Burundi, dem Partnerland Baden-Württembergs, und fairen Kartoffelchips aus Peru informierten die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter des DEAB sowie die Promotorinnen und Promotoren, die aus ganz Baden-Württemberg angereist waren, am 28. September 2016 im Foyer des Landtags über die vielfältigen positiven Wirkungen des Fairen Handels. Sie machten anlässlich der Fairen Woche u. a. darauf aufmerksam, dass der Faire Handel gerechte Preise ermöglicht, aber auch die Wertschöpfungskette befördert, die Artenvielfalt durch ökologischen Anbau schützt, Investitionen in kommunale Infrastrukturen wie Krankenhäuser ermöglicht sowie Frauen stärkt, da sie oftmals Leitungsfunktionen übernehmen.
Zahlreiche Landtagsabgeordnete bekannten sich zum Fairen Handel und ließen sich mit dem Label „Fairer Handel wirkt!“ fotografieren. Landtagspräsidentin Muhterem Aras betonte in ihrer Rede im Foyer des Landtags: „Fairer Handel“ ist kein Almosen – er ist Welt-Innenpolitik in unserem ureigenen Interesse!“ „Dem nicht unerheblichen Fluchtgrund 'Armut' kommen wir zum Beispiel bei, wenn wir unseren – wenngleich kleinen – auch persönlichen Beitrag dazu leisten und den 'freien Handel' in 'Fairen Handel' verwandeln! Wenn es keine Produkte zu Schleuderpreisen mehr gibt, und wenn die kleinen Hersteller in Afrika und in Asien von ihrer Arbeit leben können“. Die Politik habe die Möglichkeit, global einen neuen Geist des Wirtschaftens zu fördern und entsprechende Regeln durchzusetzen! Aras sagte, sie freue sich darüber, dass im Landtag mittlerweile ausschließlich fair gehandelter Kaffee ausgeschenkt werde.
Darüber hinaus machte sie auf die Handy-Aktion aufmerksam und forderte dazu auf, alte Handys einem Recycling zuzuführen. Gelegenheit dazu bot sich an diesem Tag im Landtag: Die Trägerorganisationen der Handy-Aktion informierten über die problematischen Folgen der Rohstoffgewinnung, über die Herstellung und Weiterverwertung der mobilen Kommunikationsmittel und sammelten nicht mehr genutzte Handys ein. Zu den Trägerorganisationen der Handy-Aktion gehören unter anderem: DEAB, Difäm (Deutsches Institut für Ärztliche Mission), EJW (Evangelisches Jugendwerk in Württemberg), ZEB (Zentrum für Entwicklungsbezogene Bildung).
Informationen: Elena Muguruza, Dachverband Entwicklungspolitik Baden-Württemberg, DEAB, Tel. 0711-2207977, elena.muguruza @deab.de