Zahlreiche gute Beispiele für die nachhaltige Beschaffung von Pflanzen und Natursteinen wurden beim Workshop „Mauerblümchen” vorgestellt, zu dem der DEAB und die Werkstatt Ökonomie am 2. Oktober 2014 auf die Landesgartenschau nach Schwäbisch Gmünd eingeladen hatten.
Reiner Krug, Geschäftsführer des Deutschen Naturwerkstein-Verbandes, plädierte – unter anderem mit einem Vergleich der Ökobilanzen von deutschen, europäischen und asiatischen Steinen – für den Einsatz heimischer Natursteine. Dem widersprachen auch Dr. Walter Schmidt von Xertifix und Saskia Klinger von Fair Stone nicht, auch wenn sie zwei Zertifizierungsprogramme vorstellten, die die Einhaltung sozialer Mindeststandards in Steinbrüchen und Verarbeitungsbetrieben in Übersee überprüfen: Auch aus ihrer Sicht haben heimische Steine erste Priorität; wenn aber keine europäischen Natursteine zum Einsatz kommen könnten, dann sollte mit einem der beiden Label „Fair Stone” oder „Xertifix” nachgewiesen werden, dass sie unter akzeptablen sozialen Bedingungen gewonnen und verarbeitet wurden.
In der zweiten thematischen Einheit ging es um Blumen und Pflanzen: Marlies Olberz von FIAN Deutschland informierte über die Hintergründe des internationalen Blumenhandels, die Gefahren für die Arbeiterinnen und die Umwelt, den Internationalen Verhaltenskodex ICC und die verfügbaren Labels. Hermann Schumacher von Bioland machte sich in seinem Vortrag mit Verve für Blumen und Pflanzen aus biologischem Anbau stark – auch wenn sie nicht gegessen werden. Bernd Stähler schließlich gab anschaulich Einblick in das weit gehende Nachhaltigkeitskonzept des Gartenbauamtes der Stadt Karlsruhe.
Gelegenheit zu Rückfragen und Diskussion gab es im Rahmen des anschließenden Rundgangs durch die Poster Galerie, bei dem die ReferentInnen noch einmal die aus ihrer Sicht wichtigsten Aspekte zusammenfassten und den TeilnehmerInnen Rede und Antwort standen. In diesem Rahmen stellten Jürgen Menzel ein Projekt für „faire” Weihnachtsbäume und Uta Umpfenbach Blumen aus Fairem Handel vor. Uwe Kleinert präsentierte und erläuterte einige Schaubilder zum internationalen Natursteinhandel. Zum Abschluss informierte Lothar Krieg, ehemaliger Abteilungsleiter im Stadtplanungsamt von Schwäbisch Gmünd, bei einem Spaziergang über die städtebaulichen Maßnahmen im Zusammenhang mit der Landesgartenschau.