17 Partnerschaften zur Erreichung der Ziele
Die Vereinten Nationen wollen mit der Agenda 2030 und den17 Zielen für nachhaltige Entwicklung (SDGs) die Welt komplettverändern – es soll keine Armut und keine Ungleichheit mehrgeben. Doch wie soll diese Agenda finanziert werden? Wiekönnen ausreichend Mittel zur Umsetzung der SDGs mobilisiert werden?
Mit: Dr. Gisela Splett, Staatssekretärin im Ministerium derFinanzen Baden-Württemberg, Mirjam Schwink, Leiterin desStiftungsmanagements der Baden-Württembergischen Banksowie Dr. Peter Wolff, Leiter der Abteilung Weltwirtschaft undEntwicklungsfinanzierung, Deutsches Institut für Entwicklungspolitik,Moderation: Prof. Dr. Michael C. Hermann
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"Wer kann das bezahlen, wer hat so viel Geld?" Wie kann die Agenda 2030 finanziert werden? - Bericht zur Veranstaltung
Mit einem Vortrags- und Diskussionsabend unter dem Titel „Wer kann das bezahlen, wer hat so viel Geld? Wie kann die Agenda 2030 finanziert werden?“ ist die Veranstaltungsreihe „17 Ziele an 17 Orten… die globalen Nachhaltigkeitsziele in Baden-Württemberg“ des Eine Welt-Promotor*innen-Programms gestartet.
Beim Auftakt der Reihe am 11. Mai 2017 in der BW-Bank Stuttgart stand das Ziel 17 der Sustainable Development Goals (SDGs) der Agenda 2030 für nachhaltige Entwicklung im Mittelpunkt. Das Ziel lautet „Umsetzungsmittel stärken und die globale Partnerschaft für nachhaltige Entwicklung mit neuem Leben erfüllen“. Fokus der Veranstaltung lag auf dem Aspekt der „Mobilisierung der Umsetzungsmittel“. Ein vielfältiges und komplexes Maßnahmenpaket – z. B. der Aufbau effektiver Steuersysteme, die Einführung innovativer Finanzierungskonzepte oder der Erlass von Schulden – ist dafür nötig.
110 Gäste aus Zivilgesellschaft, Banken und Wirtschaft nahmen an der Veranstaltung teil, die von Prof. Dr. Michael Hermann moderiert wurde. Auf dem Podium diskutierten Dr. Gisela Splett, Staatssekretärin im Ministerium der Finanzen Baden-Württemberg, Estelle Mekinda, Projektmanagerin bei BandeSoft in Yaoundé/Kamerun, derzeit Stipendiatin von AFRIKA KOMMT!, Mirjam Schwink, Leiterin des Stiftungsmanagements der BW-Bank und Dr. Peter Wolff, Leiter der Abteilung Weltwirtschaft und Entwicklungsfinanzierung des Deutschen Instituts für Entwicklungspolitik. Besonders das Thema „nachhaltige Geldanlagen“ beschäftigte die beteiligten Diskutanten und das Publikum an diesem Abend.
Weltweit gäbe es genügend Finanzmittel für eine nachhaltige Entwicklung, die Frage der Verteilung sei die größere Schwierigkeit, so Dr. Peter Wolff: „Es geht darum, Mittel, die vorhanden sind, in nachhaltige Investitionen umzulenken“. Die Finanzierung über die Mobilisierung einheimischer öffentlicher Mittel (Steuern) und über privates Kapital sei – beispielsweise im Vergleich zu internationalen öffentlichen Mitteln (z. B. Mittel der Entwicklungszusammenarbeit) - in den vergangenen Jahren stetig gestiegen. Estelle Mekinda führte an, dass viele Möglichkeiten für eine Entwicklung vor Ort geschaffen werden könnten, z. B. die finanzielle Unterstützung kleiner und mittelständischer Unternehmen durch Crowdfunding im allgemeinen und, was effizienter wäre, durch das Business-Angel-Modell. Dieses ist eine Variante der Startkapitalbildung durch Crowdfunding und basiert entweder auf eigener Beteiligung (seitens des Business Angels) oder auf Wandelanleihen. Sie hob hervor, dass es dabei nicht nur um Geld, sondern auch um Austausch von Wissen gehe. Staatssekretärin Dr. Gisela Splett betonte die Wichtigkeit einer internationalen Kooperation „auf Augenhöhe“. Sie lenkte den Blick auch auf Baden-Württemberg und nannte Beispiele dafür, wie das Land Pensionsfonds klimafreundlich anlegt. Darüber hinaus sei die Landesregierung dabei, Richtlinien für nachhaltige Geldanlagen zu erarbeiten. Sie machte deutlich, dass die Rendite bei nachhaltigen im Vergleich zu konventionellen Anlagen nicht unbedingt kleiner sein müsse: „Die Performance wird nicht leiden, Rendite nicht sinken“. Splett merkte zudem an: „ Wir müssen die Politik insgesamt nachhaltig gestalten“. Mirjam Schwink ging auf verschiedene Möglichkeiten ein, Geld nachhaltig bzw. wirkungsorientiert anzulegen. Es sei in diesem Zusammenhang wichtig, neben der klassischen Beratung zur Vermögensanlage auch über das Nachhaltigkeits-verständnis des Anlegers und das jeweilige Wirkungspotenzial der Investition, d. h. welcher gesellschaftliche Nutzen (Impact) damit erzielt wird, zu diskutieren.
Der Diskussionsabend, der von der BW-Bank, dem Dachverband Entwicklungspolitik Baden-Württemberg (DEAB) e. V. und der Stiftung Entwicklungs-Zusammenarbeit Baden-Württemberg (SEZ) veranstaltet wurde, machte deutlich, dass die Sustainable Development Goals von allen Ländern, von Banken und Bürgerinnen und Bürgern weltweit umgesetzt und erfüllt werden müssen und zeigte auf, welche konkreten Ansätze es gibt und wo vielversprechende Entwicklungschancen genutzt werden können, zu denen jede und jeder einen Beitrag leisten kann.
Finden sie hier den Flyer mit weiteren Informationen zur Veranstaltung.
Für die Veranstaltung verantwortliche Eine Welt-Promotorin: Astrid Saalbach, Fachpromotorin für Partnerschaften